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Utopian kneading with Ursula K. Le Guin

Materializing feminism

                        Spacializing feminism






Auf Grundlage persönlicher Vorstellungen und der Kenntnis der Texte „Plädoyer für einen materialistischen Feminismus, In materializing feminism - Positionierungen zu Ökonomie, Staat und Identität“ von Friederike, Beier; Lisa Yashodhara Haller und Lea Haneberg (2018) und „Material Feminism“ von Rosemary Hennessy (1997) wurde binnen weniger Minuten diskutiert und definiert, was Materialität und Materialismus (für uns) bedeutet.













In ihrem »Plädoyer für einen materialistischen Feminismus« treten Friederike Beier, Rosa Yashodhara Haller und Lea Haneberg für eben diesen als Gegenkonzept zum vorherrschenden Kapitalismus und des daraus entstehenden liberalfeministischen Anliegen der selbstermächtigten Frau ein. Die Autorinnen fragen: »Was also tun angesichts dieser vielfältigen Probleme und Herausforderungen unserer Zeit?« Gemeint ist nicht nur die Vereinnahmung des Feminismus durch die Gleichstellungspolitik, bei der der Staat zur Stabilisierung von Ungleichheiten beiträgt, sondern auch die rechtspopulistische und autoritäre Wende (Beier et al. 2018: 7-10). Die Lösung sehen Beier, Yashodhara und Haneberg im materialize feminism. Materialize ist ein englisches Verb und bedeutet manifestieren, verstofflichen oder gegenständlich machen. »[Dieser] nimmt die Gesellschaft als Ganzes in den Blick und erklärt innerhalb dieses Gesamtgefüges die Materialisierung von geschlechtlichen Beziehungen und anderen Ungleichheitsverhältnissen. […] Materialistischer Feminismus begreift daher gesellschaftliche Bedingungen als konstruiert; als nicht durch individuelles Handeln, sondern durch Austauschbeziehungen und Bedeutungszuschreibungen hergestellt. Das bedeutet, dass Gesellschaft veränderbar ist.« Die Autorinnen fordern daher lebendige Kollektive, die gemeinsam Gesellschaft gestalten – jenseits von gesellschaftlichen Rangordnungen und sozialen Platzanweisungen (ebd.: 10-12).

Wenn ihr mehr zu dem Thema erfahren wollt, findet ihr weitere Beiträge im Sammelband »materializing feminism – Positionierungen zu Ökonomie, Staat und Identität«, das erstmalig 2018 von Beier, Yashodhara und Haneberg herausgegeben wurde.

Wir transformieren das Zuhause nicht nur zum Homeoffice, vielmehr wird es zum Studio. Wir rekonfigurieren die häuslichen Materialien und aus Teig wird Modelliermasse oder einfach Knete. <3 Wir laden Dich dazu ein, einen Salzteig vorzubereiten und Dir deine eigene Utopie zu kneten. Das Rezept dazu findest Du weiter unten.

Öffne den Link zum Video: “The Carrier Bag Theory of Fiction read by Adam Reynolds” in deinem Browser: https://www.youtube.com/watch?v=JZaxGZwr0ys . Adam liest dir Ursula K. Le Guins “Carrier Bag Theory of Fiction” von 1986 vor.


Lass das Video auf Dich wirken. Lass deine Hände kneten, formen und bauen. Lass den Rest Deines Körpers entspannen.


“I differ with all of this. I would go so far as to say that the natural, proper, fitting shape of the novel might be that of a sack, a bag. A book holds words. Words hold things. They bear meanings. A novel is a medicine bundle, holding things in a particular, powerful relation to one another and to us.

[...] 

That is why I like novels: instead of heroes they have people in them.”


Wie sieht Deine geknetete Utopie aus?


Aus dem Otter:Space: “Mit Utopisch Kneten hat sich ein nonverbaler digitaler Raum und Moment der Konvivialität geöffnet. Wir teilen nicht nur unsere Bildschirme, um unser Kneten zu teilen und die “Ergebnisse” der jeweiligen “anderen” zu sehen. Während wir kneten, slow und entspannt werden, teilen und erleben wir trotz spatial distancing eine gemeinsame, materialisierte Erfahrung, die sich in unsere Körper einschreibt.”


Rezept für einen Salzteig

2 Tassen Mehl 

1 Tasse Salz 

1 Tasse Wasser



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Wie könnten postmigrantische, more-than-human, feministische, nonbinäre, gerechte und care-full Zukünfte aussehen?


Zur Methode:

Um ihre feministisch materialistische Kritik zu formulieren, wählt Donna Haraway am liebsten das Story-telling. Sie knüpft an die reiche Gruppe der materialisten Feministinnen an und gibt einen Einblick in ihre wirklich spannenden Konzepte, die sie entwickelt.


“To learn how to tell another story”. Etwa zu: “the arts of living in a damaged planet.” & “ take a little time to find something that you really care about.”


Die beiden wundervollen Stils sind aus Fabrizio Terranovas Film “Storytelling for a earthly survival” von 2016.


Zum gemeinsamen Spekulieren über mögliche Zukünften, eignet sich ein kollaboratives “Story-telling for a earthly survival”: Aus der Sphäre des Zuhause begeben wir uns in unsere Nachbarschaft. In unserem nahen Umfeld machen wir ein Foto von einem Material, Urbanen Fabric oder Detail einer Materialität - als dezentrale Grundlage unserer Erzählung und um einander unsere Nachbarschaft vorzustellen. In kleinen Gruppen arbeiten wir digital und kollaborativ mit unseren Materialitäten und setzen mögliche Zukünfte zusammen.


Zum Teilen, Diskutieren und Entwickeln von Geschichten mittels Fotos von Materialitäten wird ein digitales Präsentationsprogramm genutzt.


Wir empfehlen die Methode ‘Kollaboratives Story-telling’ ausdrücklich, weil sie 

1.digitale und analoge Lebensrealitäten zusammenbringt, 

  1. Utopien, Phantasien und kritische Zukünfte mittels Geschichten greifbar und verstehbar macht 
  2. und ein dezentral kollaboratives Arbeiten ermöglicht. 



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